Autor: Fr. Jetter, Bild: Fr. JetterMerian-GMS Dußlingen: Schulgarten mit integrativem Konzept auf drei Säulen
Die Schülerinnen und Schüler der Merian-Gemeinschaftsschule setzen auf Nachhaltigkeit und bewirtschaften einen Schulgarten. Für die Finanzierung ihres Projektes verkauften die Schülerinnen und Schüler Obst und Gemüse aus ihrem Garten sowie selbst hergestellte Artikel wie Apfelkekse, Badesalz oder Seife aus Lavendel. Ein Experte der landwirtschaftlichen Marktstrukturförderung des Regierungspräsidiums Tübingen unterstützt das Gärtnerteam, das die Produktpalette stetig optimieren möchte und sich als nächsten Schritt auf den Verkauf von Kräuterprodukten aus dem neu gebauten Beet und Gemüsepizza aus dem neu angeschafften Pizzaofen vorbereitet.
Der Garten der Merian-Gemeinschaftsschule, der seit 2022 stetig erweitert wird, wird auf drei Säulen in den Schulalltag einbezogen. So wird der Garten in der ersten Säule durch eine AG bewirtschaftet und gepflegt. Zusätzlich wird er in der zweiten Säule als Energiequelle genutzt, dabei arbeiten Schüler, die sich eine Konzentrationspause benötigen gartentherapeutisch unterstützt im Schulgarten. In der dritten Säule steht die Bildung im Vordergrund. Dort gibt es einen großen gesammelten Aufgabenpool, der es ermöglicht den Garten als Unterrichtsprinzip für alle Fächer zu nutzen. Dabei stehen Aufgaben in den Bereichen Umweltbildung- und Erziehung, Ernährungsbildung, Nachhaltigkeit, Ökologie, Ökonomie und sonstige im Bildungsplan enthaltenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Kunst, Mathematik und Texte erstellen, bereit. Im Rahmen dieser dritten Säule nahm die AES-Gruppe der Klasse 9 am Würth-Bildungspreis teil. Außer dieser Gruppe waren zum Beispiel auch die Klassen 5 und 6 mit einer Kartoffel- und Bohnenpflanzaktion, sowie mit dem Bau eines Kräuterbeetes für zukünftige Verkaufsprodukte beteiligt. Techniker halfen in der Projektwoche durch Schreinerarbeiten im Garten mit.
Das Kompetenzzentrum Ökonomische Bildung Baden-Württemberg unterstützte die teilnehmenden Schulen bei der Umsetzung ihrer ökonomischen Projekte. Johannes Schmalzl, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Würth, und Sandra Boser, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, würdigten die Leistung der Preisträger.
Die Arbeitswelt auf unterschiedlichen Wegen kennenzulernen unterstützt die Berufsorientierung und fördert ein ökonomisches Verständnis, sagte die Staatssekretärin im Kultusministerium, Sandra Boser MdL. Sie fügte hinzu: „Umso schöner, wenn Jugendliche unterschiedliche Praxiserfahrung sammeln und Erfolgserlebnisse durch ihren eigenen Erfindergeist feiern können. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich zu ihren kreativen und progressiven Geschäftsideen!“
Auch Johannes Schmalzl gratulierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihrem Erfolg: Es ist beeindruckend, welch großartige Projekte die Schülerinnen und Schüler umsetzen und mit welchem Ideenreichtum sie diese präsentieren. Wirtschaftlich zu denken und zu handeln ist eine wichtige Kompetenz für das Berufsleben, das mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb in einzigartiger Weise vermittelt wird.
Um eine Teilnahme am Würth Bildungspreis können sich allgemeinbildende weiterführende Schulen in Baden-Württemberg bewerben. Initiator des Preises ist der Unternehmer Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, der sich seit vielen Jahren dafür einsetzt, ökonomische Inhalte an Schulen zu vermitteln und die ökonomische Kompetenz der Jugendlichen zu fördern. Das Kompetenzzentrum kooperiert in diesem Rahmen mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.
Ein Schulgarten mit integrativer Konzeption
Autorin: Fr. Jetter
Insgesamt 11 Schülerinnen und Schüler und drei Lehrkräfte machten sich am Donnerstag, den 20. Oktober auf den Weg nach Stuttgart ins neue Schloss. Ziel war die Kick-OFF Veranstaltung des Würth-Bildungspreises. Im Gepäck hatten die Schülerinnen und Schüler der AES-Gruppe der Klassen 9, die sich inzwischen als Firmenzentrale des Schulgartens formiert haben, die Präsentation für ihr ökonomisches Projekt: Wie erwirtschaften wir Geld für unseren Schulgarten?.
Ziel ist dabei der Aufbau eines besonderen Schulgartens, welcher alle Schülergruppen in seinen Bann zieht. Die Schüler-AG wird den Garten bewirtschaften und die Produkte in der Schulküche verwerten. Jugendliche mit Inklusionsbedarf erhalten spezielle Möglichkeiten für eine unterstützende Lernentwicklung. Der Schulgarten wird als Ort gestaltet, in dem Schülerinnen und Schüler biologische Prozesse beobachten, Barfußpfade durchqueren oder Bienenhotels bauen. Um all das zu ermöglichen, sollen beim schulinternen Adventsmarkt bereits erste Produkte aus dem Schulgarten vermarktet werden.
Mit dem Würth Bildungspreis, unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, gibt das Kompetenzzentrum für ökonomische Bildung einen wichtigen Impuls für die Vermittlung von ökonomischer Kompetenz und unternehmerischem Denken und Handeln an Baden- Württembergischen Schulen. Die ausgewählten Schulen erhalten ein Jahr lang finanzielle Unterstützung bei der Durchführung ihres Projektes.
Im Juni werden die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse und weitere Ausblicke ihres Projektes beim Würth Bildungspreis präsentieren. Unter sechs Schulen wird dann bei einer Preisverleihung ein Siegerprojekt festgelegt.